Eine freie Entscheidung – Wer hat’s erfunden?

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Ich muss doch noch einmal einige Worte über die freie Wahl verlieren, vor die Gott uns stellt. Da steht ein Halbgott an unserer Seite und hält uns die Pistole an den Kopf, während wir entscheiden, ob wir ihm nachfolgen oder ihn abdrücken lassen. So weit hatte ich die Situation ja elaboriert. Nun möchte ich uns die Auswahl dieses göttlichen Dual-Choice-Dings noch einmal vor Augen führen: Entweder du folgst Christus nach oder zu wirst verstoßen, kommst in die Hölle, wie, so maße ich mir an zu behaupten, die meisten Christen (wenn vielleicht auch hinter vorgehaltener Hand) bestätigen würden. So weit, so perfide. Jetzt kommt allerdings die Absurdität steigernd hinzu, dass diese Hölle oder vielmehr die gesamte Konfiguration, die dazu führt, dass wir diese wahnwitzige Entscheidung treffen müssen ja angeblich erst von Gott geschaffen wurde. Oder hat er doch nicht alles geschaffen? Oder ist er doch nicht allmächtig? Unterliegt er doch irgendwelchen ominösen Regeln, die ihn zwingen Umwege über Menschenopfer zu gehen? Ja, ja ich weiß Theodizee, so alt wie irgendwas ganz altes. Vielleicht gibt es ja Theologen, die mir meinen Strohmann auseinandersetzen können. Aber ich wollte noch einmal darauf hinweisen, dass Gott hier kein armes Opfer ist, der uns ja nur retten will, wenn er selbst die Regeln dafür erschaffen hat, wovor er uns retten will. Ist das konfus? Ist das Gottesbild, das ich entwerfe zu simpel und naiv? Ich muss darüber nachdenken und vorher noch schnell eine Karikatur zitieren, über die ich mal gestolpert bin:

– Klopf, klopf

-„Wer ist da?“

-„Jesus, lass mich mal rein…“

-„Warum?“

-„Ich muss dich retten.“

-„Wovor?“

-Davor, was ich mit dir machen werde, wenn du mich nicht reinlässt…“

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